Die Renaturierung des Bleichenbachs rückt näher. Durch die Renaturierung soll eine deutliche ökologische Aufwertung des Bleichenbachs erfolgen. Er wird nicht nur artenreicher und widerstandsfähiger gegen klimatische Veränderungen, sondern auch ein wertvollerer Teil unserer heimischen Landschaft. Wenn alles planmäßig verläuft, werden sich Forellen und weitere Fischarten, Eisvögel und Libellen ab Frühjahr 2026 über die weit voran geschrittenen Arbeiten freuen können! Alle Maßnahmen werden von der Gerty-Strohm-Stiftung finanziert.
In den vergangenen Jahren sind immer mehr Quellen im und um den Vogelsberg herum trocknen gefallen. Denn der Grundwasserspiegel im Vogelsberg sinkt seit einigen Jahren, da es kaum noch „Nassjahre“ gibt. Die insgesamt fortschreitende Trockenheit im Vogelsberg ist eine alarmierende Entwicklung, die dringende Maßnahmen zur Begrenzung der Schäden erfordert.
Übrigens: Einen tagesaktuellen(!) Stand der Pegelstände und Durchflussmengen der Bäche und Flüsse des Vogelsbergs bietet die Seite https://trockener-vogelsberg.de .
Der Grundwasserspiegel im Vogelsberg sinkt seit einigen Jahren, da es kaum noch „Nassjahre“ gibt. Und seit Jahrzehnten werden jedes Jahr Millionen Kubikmeter Trinkwasser nach Frankfurt gepumpt.
Doch schon in den 1970er Jahren traten die ersten Folgen des Grundwasserraubbaus im Vogelsberg auf: Quellen versiegten, Bäche fielen trocken, an Häusern entstanden Setzungsschäden. Das führte
1989 zur Gründung der Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V., die eine zentrale Bedeutung für die dringend notwendigen Reformen der hessischen Wasserwirtschaft erlangte.
Weiter negative Entwicklung
Die insgesamt fortschreitende Trockenheit im Vogelsberg ist eine alarmierende Entwicklung, die dringende Maßnahmen zur Begrenzung der Schäden erfordert. Dies erfordert strenge Regulierung und
Kontrolle der Wasserentnahme für Frankfurt, dessen Trinkwasser zu 75 Prozent aus dem Hessischen Ried, dem Vogelsberg und dem Bereich Main-Kinzig stammt.
Mittel- und langfristig sind nachhaltige Bewässerungs- und Wassermanagementsysteme entscheidend, wie zum Beispiel die Förderung von Regenwassernutzung und die Wiederherstellung natürlicher
Wasserzyklen. Der Schutz und die Renaturierung von Feuchtgebieten können helfen, das Wasser in der Landschaft zu halten und das Grundwasser aufzufüllen. Ebenso sind Wasserrückhaltemaßnahmen in
den Wäldern sehr wichtig.
Politik und Zivilgesellschaft
Darüber hinaus sind Initiativen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs unerlässlich. Dies umfasst sowohl den privaten als auch den industriellen Sektor. Sensibilisierungskampagnen sollten
durchgeführt werden, um die Bevölkerung über den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser aufzuklären.
Schließlich ist die Zusammenarbeit zwischen Wasserversorgern, Städten und Gemeinden, Naturschutzorganisationen und Behörden von zentraler Bedeutung. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und ein
koordiniertes Vorgehen kann die Natur im Vogelsberggebiet und darüber hinaus bewahrt und die negativen Auswirkungen von Trockenheit und auch Überschwemmungen gemildert werden.
Grundwasser ist in Deutschland von unschätzbarem Wert, denn etwa 75 Prozent unseres Trinkwassers stammen aus dieser Quelle. Doch was viele nicht wissen: Unter der Oberfläche verbirgt sich
eine faszinierende, eigene Tierwelt – die Stygofauna, eine Gemeinschaft von Lebewesen, die in Höhlen lebt. Dazu gehören Krebse, Milben, Schnecken, Würmer, Amphibien und Fische – allesamt perfekt an
die Herausforderungen des Lebens in dunklen, nährstoffarmen Umgebungen angepasst.
Unser Wissen über diese faszinierenden Geschöpfe ist jedoch noch sehr begrenzt. Weltweit geht man davon aus, dass es etwa 50.000 bis 100.000 Arten von Stygobionten gibt, doch bekannt sind bisher
weniger als 10.000. Auch die Rolle dieser Tiere im Ökosystem Grundwasser, beispielsweise ihr Einfluss auf die Wasserqualität, ist noch weitgehend unerforscht. Aber enige davon, so wie die
Flohkrebse, sind für Wasserökosysteme unverzichtbar.
Und wie wirken sich landwirtschaftliche, kommunale und sonstige Einträge auf diese verborgene Artenvielfalt aus? Und wann müssen Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um unser Trinkwasser zu sichern?
Fragen, die noch beantwortet werden müssen, um gesundes Trinkwasser zu gewährleisten.
Grundwasserführende Gesteinsformationen, sogenannte Aquifere, werden in der Regel durch Niederschläge, die durch den Boden sickern, wieder aufgefüllt. Während ihres Transports durch den Boden bleiben an der Oberfläche aufgenommene Stoffe an Bodenmineralen haften und werden aus dem Wasser entfernt, oder die Substanzen werden von Bodenmikroben verstoffwechselt. Dieser natürliche Filtrationsprozess führt zu hochreinen Grundwasserressourcen. Regen kann jedoch manchmal schnell in tiefere Bodenschichten fließen. Dadurch umgeht das Wasser die Filtrierung, sodass große Mengen gelöster Stoffe von der Oberfläche und den oberen Bodenschichten in das Grundwasser gelangen.
Dies gilt insbesondere nach extremen Regenfällen und nach starker Trockenheit. Längere Dürreperioden führen zu großen Rissen im Boden und sie verringern auch die Aufnahme von Regenwasser in den oberen Bodenschichten. Unter solchen Bedingungen fließt das Wasser schneller ins Grundwasser oder läuft alternativ in Flüsse, Seen und Ozeane ab. Der Grundwasserspiegel wird dann nicht ausreichend aufgefüllt. Außerdem wird das Wasser mit unerwünschten und potenziell schädlichen Substanzen von der Oberfläche und den oberen Bodenschichten verunreinigt. Dazu gehören organische Stoffe, Herbizide und Pestizide, mikrobielle Produkte wie Antibiotika sowie andere Fremdstoffe. Dies konnte Forschende des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in einer Langzeitstudie nachweisen.
Innerhalb des achtjährigen Analysezeitraums identifizierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler übereinstimmende langfristige Trends: Zunehmende Mengen an organischen Substanzen, die von
der Oberfläche stammen und sich im Grundwasser ansammeln, und zwar vor allem bei sinkendem Grundwasserspiegel. Darüber hinaus konnten sie eine eindeutige Verstärkung der zunehmenden Verschmutzung
des Wassers seit der extremen Dürre im Jahr 2018 feststellen.
Angesichts des sich weiter verschärfenden Klimawandels fordern Forschende eine verstärkte Aufmerksamkeit für das Grundwassermanagement. Wenn Böden Wasser nicht mehr so gut reinigen können, so erhöht das den Druck, dem unsere Gesellschaft bereits aufgrund sinkender Grundwasserspiegel ausgesetzt ist.
Weitere Infos: https://www.mpg.de/24051456/grundwasser-duerre-starkregen