Durch die Kombination von Satellitenbildern mit einer neuartigen genetischen Analyse konnte ein Forschungsteam unter Leitung des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums Frankfurt (SBiK-F) entschlüsseln, wie europäische Buchenwälder auf den Klimawandel reagieren. Die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Global Change Biology“ veröffentlichte Studie zeigt, dass der Zeitpunkt des Laubaustriebs im Frühjahr in erster Linie von steigenden Temperaturen abhängt, aber auch, dass Baumpopulationen genetisch an ihre lokale Umgebung angepasst sind. Dieser integrierte Ansatz ermöglicht es erstmals, genau vorherzusagen, welche Buchenpopulationen für zukünftige Klimabedingungen am besten gerüstet sind.
Ökologisch betrachtet wird der Zeitpunkt des Laubaustriebs im Frühjahr in erster Linie von der Temperatur und der Wasserverfügbarkeit bestimmt. Die Analyse der
Forschenden zeigte, dass sich die Vegetationsperiode für Buchen seit den 1970er-Jahren bereits um etwa acht Tage verlängert hat, was fast ausschließlich auf einen früheren Laubaustrieb
zurückzuführen ist. Diese Veränderung erfolgte nicht schrittweise, sondern als abrupte Verschiebung Ende der 1980er-Jahre, die mit einem dokumentierten Anstieg der Frühjahrstemperaturen in Europa
zusammenfiel.
Entscheidend ist, dass die Studie auch starke Hinweise auf eine lokale genetische Anpassung liefert. „Buchenpopulationen sind nicht alle gleich, sie sind recht
genau auf ihren jeweiligen Standort abgestimmt“, erklärt Prof. Dr. Thomas Hickler, Mitautor der Studie vom SBiK-F. „Beispielsweise sind nördliche Populationen genetisch so programmiert, dass sie
ihre Blätter früher treiben lassen, als es das Klima allein vermuten lassen würde. Wir vermuten, dass so die kürzere Vegetationsperiode optimal genutzt wird. Dies zeigt, dass es eine vererbbare
Grundlage für ihre Phänologie gibt.“ Die Forschenden konnten sogar die für diese Anpassungen verantwortlichen Kandidatengene identifizieren und sie mit der inneren „circadianen Uhr“ der Bäume für
den Blattantrieb und mit den Ruhephasen für den Blattabwurf in Verbindung bringen.
Durch die Kombination von Umweltdaten mit den identifizierten genetischen Informationen kann das Team nun prognostizieren, wie verschiedene Buchenpopulationen auf
zukünftige Klimaszenarien reagieren werden. „Dieses präzise Vorhersagemodell ist ein Meilenstein für die Waldbewirtschaftung und den Naturschutz“, fügt Pfenninger hinzu. „Unsere Studie macht
deutlich: Die Europäische Buche kann sich gut an veränderte Bedingungen anpassen, wenn bei der Waldbewirtschaftung die genetische Vielfalt erhalten und eine natürliche Selektion ermöglicht
wird.“
Publikation: Markus Pfenninger, Liam Langan, Barbara Feldmeyer, et al. (2025): Predicting forest tree leaf phenology under climate change using satellite monitoring
and population-based genomic trait association. Global Change Biology https://doi.org/10.1111/gcb.70484
Auch naturinteressierten Menschen fällt nicht immer der Name einer Art ein - das war aber bei arten|pisa gefragt: 36 in Deutschland heimische, meist häufig
vorkommende Arten anhand von Fotos zu erkennen und zu benennen. Maximal waren also 360 Punkte möglich, diese haben nur 3 der 26.552 Teilnehmenden erreicht. Im Schnitt wurden 236 Punkte erzielt.
Und im Durchschnitt war auf dem Land das Wissen größer als in den Städten, und im Osten größer als im Westen.
arten|pisa wurde zum dritten Mal durchgeführt. 2017 und 2019 waren die Ergebnisse ähnlich. Wer sich bei dem Thema Artenwissen unsicher fühlt, für den sind die
Angebote der NABU|naturgucker-Akademie ideal. Dort können sich Interessierte auch ohne
Vorkenntnisse in kostenlosen Onlinekursen Artenwissen aneignen können.
NABU|naturgucker ist der Citizen-Science-Partner des NABU und betreibt neben der Akademie ein Meldeportal für Naturbeobachtungen.
Auf dem Gelände des NABU Ortenberg wächst unter anderem das Echte Eisenkraut ( Verbena officinalis ). Es ist eine alte Heilpflanze, wie der Artname officinalis (= als Arzneimittel verwendet) andeutet. Diese wärmeliebende Pflanze gedeiht an Wegen, auf Schotter, Ödland und an Mauern. Der Name „Eisenkraut“ stammt daher, dass es früher zur Heilung von Wunden durch Eisenwaffen verwendet wurde. Man setzte es auch bei der Eisenverhüttung ein, um das Metall zu härten.
Als Heilpflanze wirkt es entzündungshemmend und krampflösend und hilft bei verschiedenen Beschwerden. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge saugen gerne am Nektar und bestäuben so das Echte Eisenkraut. Die Stängel sind immer vierkantig und mit einfachen, am Rand gesägten Laubblättern bestückt, die meist gegenständig angeordnet sind. Diese Anordnung der Blätter ist ein gutes Erkennungsmerkmal für das bei uns heimische Echte Eisenkraut. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 80 cm. Oben verzweigt sich das Echte Eisenkraut und bildet ährenförmige Teilblütenstände mit weißen oder rosafarbenen Blüten. Diese erscheinen von Juni bis Oktober. Zu dieser Zeit kann die Pflanze geerntet und für Heilzwecke oder seltener in der Küche verwendet werden. Das Echte Eisenkraut ist eine 36 Arten der arten|pisa Umfrage 2024 .
(22.1.25): FloraWeb.de ist das zentrale Infoportal für unsere Pflanzenwelt. Zum 25. Jubiläum wurde es umfassend überarbeitet. Es bietet wissenschaftlich geprüfte Infos zu Pflanzenarten in Deutschland, verknüpft mit hochauflösenden Herbarbelegen für etwa 5000 Arten/Unterarten. FloraWeb ist das erste vollständige Online-Herbarium der deutschen Flora und enthält nationale und globale Verbreitungskarten. Das Portal wird vom Bundesamt für Naturschutz betrieben und wurde mit den Senckenberg-Instituten, der Uni Halle und Thomas Meyer, Betreiber der führenden deutschen Online-Fotoflora, überarbeitet.